Wie funktioniert die Wasserstandsmessung mit Druckwächter?
Die Wasserstandsmessung mit Druckwächter, auch Niveauschalter oder Drucksensor genannt, ist ein zentrales Element jeder Waschmaschine. Sie sorgt dafür, dass die Trommel mit der exakt richtigen Menge Wasser gefüllt wird – nicht zu viel und nicht zu wenig. Das Funktionsprinzip ist dabei so einfach wie genial und basiert auf dem hydrostatischen Druck.
- Luftfalle: Am Boden des Laugenbehälters befindet sich eine Luftfalle, ein kleiner Hohlraum, der über einen dünnen Schlauch mit dem Druckwächter verbunden ist.
- Wasser einlaufen: Wenn Wasser in die Maschine läuft, steigt der Pegel im Laugenbehälter und drückt die in der Luftfalle eingeschlossene Luft durch den Schlauch in Richtung des Druckwächters.
- Druckaufbau: Je höher der Wasserstand, desto stärker wird die Luft komprimiert und desto höher ist der Druck, der auf eine Membran im Inneren des Druckwächters wirkt.
- Signal an die Steuerung: Bei Erreichen eines vordefinierten Drucks schaltet die Membran einen oder mehrere Mikroschalter um. Dieses elektrische Signal wird an die Steuerungselektronik der Waschmaschine gesendet. Die Elektronik stoppt daraufhin die Wasserzufuhr und startet das Waschprogramm. Eine präzise Wasserstandsmessung mit Druckwächter ist daher für den gesamten Waschprozess unerlässlich.
Analoge vs. Digitale Druckwächter
Moderne Waschmaschinen verwenden oft analoge Druckwächter. Im Gegensatz zu älteren Modellen, die nur "voll" oder "leer" signalisieren (binär), können analoge Sensoren den Druck stufenlos messen. Dies ermöglicht eine viel genauere Regulierung des Wasserstands, was Wasser und Energie spart.
Häufige Fehler und Defekte beim Druckwächter
Ein Defekt bei der Wasserstandsmessung mit Druckwächter kann zu verschiedenen Problemen führen. Oft sind die Symptome eindeutig, aber die Ursache nicht sofort klar. Wenn die Wasserstandsmessung über den Druckwächter fehlschlägt, sind dies typische Anzeichen:
- Zu viel Wasser: Die Maschine stoppt die Wasserzufuhr nicht, es kommt zur Überflutung. Ursache ist oft ein defekter Druckwächter, der nicht mehr schaltet.
- Zu wenig Wasser: Die Wäsche wird nicht richtig sauber, da die Maschine mit zu geringem Wasserstand arbeitet. Hier könnte der Druckwächter zu früh schalten.
- Maschine startet nicht: Die Steuerung wartet auf das Signal vom Druckwächter, dass der nötige Wasserstand erreicht ist. Bleibt dieses Signal aus, startet das Programm nicht.
- Fehlercode im Display: Viele moderne Geräte zeigen einen spezifischen Fehlercode an, der auf ein Problem mit dem Wasserzulauf oder dem Niveauschalter hindeutet.
Fehlersuche: Den Druckwächter überprüfen
Bevor Sie einen teuren Techniker rufen, können Sie die Funktion des Druckwächters oft selbst überprüfen. Gehen Sie dabei systematisch vor:
- Sicherheit geht vor: Trennen Sie die Waschmaschine immer vom Stromnetz!
- Druckwächter lokalisieren: Der Druckwächter ist meistens im oberen Bereich der Maschine unter dem Deckel zu finden. Es ist ein rundes Bauteil, an das ein dünner Schlauch und mehrere Kabel angeschlossen sind.
- Schlauch prüfen: Ziehen Sie den Schlauch von der Luftfalle und vom Druckwächter ab. Pusten Sie ihn kräftig durch. Ist er verstopft (z. B. durch Waschmittelreste), reinigen Sie ihn gründlich. Überprüfen Sie den Schlauch auch auf Risse oder poröse Stellen.
- Luftfalle kontrollieren: Pusten Sie vorsichtig in Richtung der Luftfalle am Bottich. Sie sollten ein leises Gurgeln hören. Ist dies nicht der Fall, könnte die Luftfalle selbst verstopft sein.
- Druckwächter testen: Pusten Sie vorsichtig in den Anschluss des Druckwächters. Sie sollten ein oder mehrere leise Klickgeräusche hören. Dies ist die Membran, die die Mikroschalter betätigt. Hören Sie nichts, ist der Druckwächter wahrscheinlich mechanisch defekt. Mit einem Multimeter können Sie zudem den elektrischen Durchgang der Kontakte prüfen, während Sie hineinpusten.